TSV Blau-Weiß Rödgen 1946 – 2021

75 Jahre TSV Blau-Weiß Rödgen

Im März 1946 fanden sich einige junge, sportbegeisterte Rödgener zusammen und gründeten den TSV Blau-Weiß Rödgen.  Bereits im Gründungsjahr fanden auch kulturelle Veranstaltungen statt. So wurde Weihnachten 1946 ein Theaterstück aufgeführt. Hauptzweck der Vereinsgründung war aber der Spaß am Fußballspielen und so nahm man am regelmäßigen Spielbetrieb teil.

Neben dem Fußballspielen waren die damaligen Verantwortlichen des TSV Rödgen aber auch immer schon darauf bedacht, sich gesellschaftlich zu betätigen. So gehörten Faschingsveranstaltungen, damals noch im Saal Wagner, zu den Höhepunkten des Jahres. Ebenfalls wurden Kirmesfeiern abgehalten und die regelmäßigen Theaterveranstaltungen, wie bereits erwähnt, fanden ein großes Interesse der Vereinsmitglieder und der Rödgener Bevölkerung. 1948 gab es dann aber einen großen Verlust an Vereinsmitgliedern. Aufgrund der Währungsreform kündigten viele Mitglieder des TSV ihre Mitgliedschaft. Im Laufe der nächsten Jahre sollte sich die Mitgliederzahl aber wieder positiv entwickeln.

Sportlich hatte sich die Mannschaft des TSV Rödgen recht gut entwickelt und 1954 gelang der große Wurf. Die Mannschaft wurde Gruppensieger der B-Klasse Gruppe 4 und stieg in die A-Klasse auf. Besonders hervorzuheben ist, dass die Mannschaft  durch einen 6:2-Sieg gegen den TSV Kleinlinden den Kreismeistertitel errungen hatte. Die A-Klasse konnte bis zum Jahre 1958 gehalten werden, dann folgte der Abstieg in die B-Klasse.

Die sechziger Jahre vergingen ohne große Höhepunkte. In den siebziger Jahren war der TSV Rödgen sportlich, kulturell und auch gesellschaftlich auf einem guten Weg. 1970 wurde der Gruppensieg in der B-Klasse Gruppe 3 erreicht. Damit verbunden war der Aufstieg in die A-Klasse. Es wurde eine Tischtennisabteilung gegründet, die aber 1971 schon wieder aufgelöst wurde. Im gleichen Jahr wurde das 25jährige Jubiläum des TSV Rödgen groß gefeiert. Gleichzeitig mit dem Jubiläum wurde der neue Sportplatz eingeweiht. Zu dieser Einweihung hatte man eine namhafte Fußballmannschaft zu einem Einweihungsspiel eingeladen. Zu Gast war der SV Alsenborn. Die Mannschaft aus der Nähe von Kaiserslautern war damals auf dem Sprung in die Bundesliga, den sie knapp verpasste. Das Spiel endete mit 12:1 für den SV Alsenborn und wurde vor der Rekordkulisse von 2500 Zuschauern ausgetragen.

Mit Beginn der siebziger Jahre begann auch eine langjährige Sportlerfreundschaft mit den Fußballern aus Fieberbrunn in Tirol. Besuche und Gegenbesuche wechselten sich ab und man verbrachte zusammen schöne Stunden. In diesen Jahren war der TSV auch jedes Jahr Veranstalter des Rödgener Ortspokalturnieres. Alle Rödgener Vereine stellten eine Fußballmannschaft und in Turnierform wurde der Fußballwettbewerb ausgetragen. Hier traf sich die gesamte Dorfgemeinschaft am Sonntag auf dem Sportplatz.

Die 1. Fußballmannschaft des TSV musste im Jahr 1982 aus der A-Klasse absteigen. Aber bereits ein Jahr später, 1983, gelang der Wiederaufstieg. 1982 wurde auch eine Damen-Gymnastikabteilung gegründet, die bis heute Bestand hat. Ab diesem Jahr wurden richtige Faschingssitzungen, also mit Elferrat, Prinzenpaar, Garde und Büttenreden abgehalten.

Mitte der achtziger Jahre wurde die Turnhalle neben der Rödgener Grundschule errichtet. Ab diesem Zeitpunkt machte der TSV Sportangebote, für die bis dahin die Voraussetzungen gefehlt hatten. Es wurden z. B. als Freizeitsport angeboten: Volleyball, Gymnastik in verschiedenen Sparten sowie Basketball. Einige dieser Freizeitsportarten werden bis heute angeboten. Die neunziger Jahre begannen mit dem Anbau an das TSV-Vereinsheim. Hier wurde ein toller Treffpunkt für den TSV errichtet, in dem man viele schöne Stunden verbracht hat und immer noch verbringt.

1990 erreichte die TSV-Mannschaft über die Relegationsteilnahme den Aufstieg in die B-1-Liga. 1992 wurde eine Jugendspielgemeinschaft mit dem FC Großen-Buseck ins Leben gerufen. Das 50jährige Jubiläum des TSV Rödgen im Jahre 1996 wurde wieder groß gefeiert. Auf dem Festplatz hinter der Turnhalle waren die Kastelruther Spatzen zu Gast. So ein Fest hatte Rödgen noch nicht erlebt. Mit ca. 3000 Besuchern platzte das Festzelt aus allen Nähten. Zusammen mit dem 50jährigen Jubiläumsfest im Jahr 1996 fiel der bisher größte sportliche Erfolg des TSV Rödgen. In einer spannenden Relegationsrunde mit insgesamt vier Mannschaften gelang der Aufstieg in die Bezirksliga. So wie es im Sport ein ständiges Auf und Ab gibt, ging es auch dem TSV Rödgen. 1997 erfolgte der Abstieg aus der Bezirksliga, zwei Jahre später der erneute Aufstieg in die Bezirksliga. 2004 stieg man wieder in die A-Klasse ab und blieb in dieser Klasse bis 2011. Ab dem Spieljahr 2011/12 jagte man wieder dem Ball in der Kreisoberliga Süd nach. Der Abstieg erfolgte im Jahre 2015 und seit dieser Zeit gehört der TSV der A-Liga Gießen an.

Im Juli 2014 fand die offizielle und feierliche Übergabe des sanierten Sportplatzes durch die Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz zum Beginn der Sportwoche in Rödgen statt.

Der TSV Rödgen hat aktuell 296 Mitglieder.